Winterabenteuer vor der Haustür

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, mindestens 6.000 Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren und jeden Monat mindestens eine Nacht unter freiem Himmel verbracht zu haben. In den Sommermonaten ist die Nacht unter dem freiem Himmel sicherlich etwas einfacher, aber auch im Januar kann es ein schönes Erlebnis sein.

Für die erste Nacht unter freiem Himmel habe ich mir eine schöne Stelle an der Schlei ausgesucht und es sollte auch möglichst einfach und unkompliziert und auch wirklich unter dem Sternenhimmel sein. Also habe ich kein Zelt sondern nur den Schlafsack und meinen Biwaksack mitgenommen.

Die Gegend kenne ich ziemlich gut, deshalb habe ich mir auch eine spezielle Route vorher überlegt, ansonsten verwende ich für die Navigation gerne mein Smartphone mit der Navigations App Osmand. Bei dieser App kann man die Karten vorher herunterladen, man kann sie also auch im Flugmodus und somit recht Energiesparsam betreiben. Wo ich nun genau übernachtet habe, schreibe ich hier mal nicht, da muss sich jeder selber seine Plätze suchen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte kann sich auf der Seite https://www.wildes-sh.de/ einen der über Schleswig-Holstein verteilten Biwakplätze aussuchen und dort erste Erfahrungen mit dem Biwakieren sammeln.
Zunächst einmal ging es für mich auf kleinen Wirtschaftswegen durch die winterliche Landschaft bis ich die Schlei erreicht habe und mir dort meinen Platz suchte. Als erstes richtete ich mir dort meinen Schlafplatz ein, also die Isomatte aufpusten und zusammen mit dem Schlafsack in den Biwaksack legen. Als Komfort habe ich noch eine dünne, zwei Meter mal ein Meter große Matte, die MultiMat von Exped dabei. Diese Unterlage macht das Sitzen etwas wärmer und trockener.

Nach dem Einrichten des Lagers bereitete ich mir auch eine kleine Feuerstelle vor. Wenn ich unterwegs ein Lagerfeuer machen möchte, achte ich immer darauf, daß ich entweder eine schon bestehende Feuerstelle nutze, oder sie so einrichte, daß sie bei meiner Weiterreise nicht mehr zu sehen ist und ich die bestehende Vegetation nicht schädige. Nachdem alles eingerichtet ist, und das Feuer brennt, beginnt dann auch der gemütliche Teil mit der Zubereitung des Essens und dem heißen Tee.

Es war eine sternenklare Nacht, also sitze ich noch lange vor dem Feuer und geniee die Stille. Dabei achte ich darauf, daß ich nicht auskühle, denn es gibt nichts schlimmeres, als sich frierend in den Schlafsack zu legen. Es dauert dann ewig, bis einem wieder warm geworden ist. Aber das Schöne am Biwaksack ist ja, dass man unter dem freien Sternenhimmel liegt, ich also mollig war im Schlafsack liegen und trotzdem den winterlichen Sternenhimmel beobachten kann.

Gegen Morgens bin ich dann doch einmal kurz durch leichten Schneefall wach geworden, also habe ich die Kapuze des Biwaksack geschlossen um noch weiter zu schlafen.

Den Morgenkaffe konnte ich in einer frisch verschneiten Landschaft genießen. Die Sonne kam auch bald heraus, so dass ich Schlaf- und Biwacksack wieder trocken verstauen konnte.

Zur Zeit ist das mit dem weiter weg Reisen ja nicht so leicht möglich, deshalb kann ich jedem empfehlen, auch mal die nähere Umgebung zu erkunden. Auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann man direkt vor der Haustür viel Neues erleben. Und um dem Alltag für kurze Zeit zu entfliehen, ist so ein kleines „Mikroabenteuer“ wie geschaffen. Einfach mal los und nicht zu viel Planen. Viel Spaß dabei.
Jan

Das hatte ich zum Überachten dabei:
• Exped „Bivybag VentAir/PU“
• Exped „SynMat HL LW“
• Exped „MultiMat“

Als Inspiration für meine Radtouren verwende ich diese Webseite:
• https://cycling.waymarkedtrails.org/

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